Am 11.09.2025 fand die CwX Germany 2025 mit vielen interessanten Themen statt. Was waren die Themen?
Keynote: Nachhaltigkeit als Innovationsmotor
Steffen Erath (Head of Innovation & Sustainability, Hansgrohe SE)
Steffen Erath eröffnete die Konferenz mit der These, dass Nachhaltigkeit weit mehr als nur eine Pflicht darstellt – sie ist ein entscheidender Innovationsmotor und bietet einen Wettbewerbsvorteil in der heutigen Zeit. Unternehmen, die Nachhaltigkeit als Chance begreifen, stärken ihre Widerstandsfähigkeit und eröffnen neue Zukunftswege. Er stellte das Konzept der „Planet Centered Innovation“ vor, das die Prioritäten auf Planet, Mensch und dann erst Profit legt. Er betonte, dass Wachstum nicht zwangsläufig mit Ressourcenverbrauch gleichzusetzen ist, und nannte Hansgrohe als Beispiel für eine „grüne Transformation“, die Umsatzsteigerung bei gleichzeitiger Emissionsreduktion erreichte.
(Digitale) Transformation
Technologie als Treiber der Zukunft: Potenziale entfalten und Planung neu gestalten
Thomas Zeutschler (Senior Analyst Data & Analytics, BARC GmbH)
Thomas Zeutschler thematisierte die Rolle der Technologie als unaufhaltsamen Treiber der Zukunft. Er beleuchtete die „Super-Trends“ in Data, BI und Analytics. An der Spitze der Trends für 2025 stehen weiterhin Datensicherheit & Datenschutz sowie Datenqualitätsmanagement. Um im digitalen Wandel erfolgreich zu sein, riet er den Unternehmen, eine starke Datenkultur zu entwickeln, welche einen grundlegenden Mentalitätswandel und den Aufbau neuer, oft technischer Fähigkeiten bei allen Mitarbeitern erfordert. Er betonte, dass der Fokus auf Kernprozesse liegen sollte, nicht auf der Technologie selbst. Es sei notwendig, Technologien, Daten und KI aggressiv zu nutzen und auf fokussierte Plattformen und offene Standards zu setzen (AI-Readiness).
Technologieeinführung als Chance: Wandel aktiv und erfolgreich vorantreiben
Heike Kramer im Gespräch mit Vicky Höft (Director Quality & Risk Management, Nexia GmbH)
Im Rahmen der digitalen Transformation wurde auch diskutiert, wie der Wandel aktiv und erfolgreich vorangetrieben werden kann.
Künstliche Intelligenz und Regulierung
Trust in AI: Wie Regulierung und Zertifizierung Vertrauen schaffen
Dr. Martin Hennig (IZEW, Eberhard Karls Universität Tübingen)
Dr. Hennig konzentrierte sich auf die Schaffung von Vertrauen in KI-Systeme durch Regulierung und Zertifizierung. Er erläuterte Kriterien zur Bewertung von KI-Systemen, die sich auf vier Bereiche erstrecken: technische Leistungsfähigkeit (z. B. Genauigkeit, Robustheit), Vertrauenswürdigkeit & Sicherheit (z. B. Erklärbarkeit, Stabilität), ethische & rechtliche Kriterien (z. B. Fairness, Datenschutz, Nachhaltigkeit) sowie die Anwendungs- & Nutzungsperspektive (z. B. Usability, Zweckmäßigkeit). Er hob hervor, dass Ethik das Fundament bilden muss, da technische Regeln allein nicht ausreichen. Herausforderungen der KI wie „Halluzinationen“ (generierte, aber nicht existierende Fakten) und Data Bias (Reproduktion vergangener Weltbilder) wurden ebenfalls thematisiert, ebenso wie die Notwendigkeit von Kennzeichnungspflichten für KI-generierte Inhalte zur Gewährleistung der Transparenz.
Neue Regeln, neue Realität: DSFinVBV, Datenzugriff und die Zukunft der Betriebsprüfung
Andreas Arntz im Gespräch mit Heiko Höbbel (Rheinmetall AG) und Sasa Knezevic (Schwarz Corporate Solutions KG)
Dieses Panel behandelte die Auswirkungen neuer Vorschriften wie der DSFinVBV (Digitale Schnittstelle der Finanzverwaltung für Verwaltungsakte) auf den Datenzugriff und die zukünftige Gestaltung von Betriebsprüfungen.
Caseware Technology: Intelligente Lösungen
The Evolving Audit Workflow: Powered by Technology
Danielle Supkis Cheek (VP, Head of Analytics and AI, Caseware International)
Danielle Supkis Cheek beleuchtete, wie KI den Prüfungs-Workflow verändert und zur Harmonisierung von Effizienz und Qualität beiträgt. Sie stellte dar, dass KI nicht nur Zeit spart (geschätzte 5,4 Stunden Brutto-Zeitersparnis pro Woche), sondern auch die Qualität verbessert, was zu weniger Nacharbeit und besser geschulten Mitarbeitern führt. Die KI-gestützte Methodik ermöglicht es jungen Mitarbeitern, schneller komplexere Aufgaben (z.B. Überprüfung von durch KI markierten Anomalien) zu übernehmen. Caseware bietet hierfür den KI-Assistenten Caseware AiDA an. Es wurde betont, dass AiDA auf einer sicheren Infrastruktur läuft, keine Benutzeranweisungen speichert und extern durch Holistic AI auf geringes Restrisiko überprüft wurde.
Zukunft konkret: Neue Caseware-Lösungen für den deutschen Markt
Julian Mink (Head of Solutions, Caseware Germany)
Julian Mink stellte spezifische neue Caseware-Lösungen vor:
- Caseware Extractly: Eine Excel-Lösung, die Validierungen und inhaltliche Prüfungen direkt in Excel automatisiert. Sie nutzt KI, um Daten aus unstrukturierten Dokumenten (PDFs, Bilder, Rechnungen) zu extrahieren und automatisch mit Quelldaten abzugleichen. Dadurch werden manuelle Eingaben eliminiert und Prüfzyklen beschleunigt. Extractly bietet Funktionen wie sequenziellen Abgleich und Auto-Summe-Validierung.
- Caseware Claudia: Eine intuitive, einfach zu bedienende Cloud-Plattform, die höhere Agilität und Produktivität durch Zusammenarbeit auf einer einheitlichen Plattform ermöglicht und ISA [DE]-konforme, qualitativ hochwertige Arbeitspapiere liefert.
- IDEA: Die Software dient weiterhin zur leistungsstarken Datenanalyse, Selektion und zum Import großer Datenmengen für Prüfungen, inklusive umfassender Berichterstellung und Datensicherheit.
Die CwX Germany 2025 bot damit einen umfassenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit, digitale Transformation, KI-Ethik und moderne Prüfungssoftware.

